Letzten Montag gings ein bisschen verspätet aus Anchorage weg…haben uns erst so gegen 2 Uhr aufn Weg Richtung Highway gemacht, da wir noch ein paar Sachen erledigen mussten…was mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als wir eigentlich dachten…war wohl ein bisschen zu spät…Haben zwar nicht lange gewartet, doch leider ging unsere erste Mitfahrgelegenheit nur bis nach Wasilla, was uns grad mal 40 Meilen gebracht hat…und es wurde nicht wirklich besser…Der nächste Typ hat uns bloß aus der Stadt raus gebracht, wo es angeblich einfacher sein sollte, nen Ride zu bekommen…Dort haben wir knapp ne Stunde gewartet bis uns ne Frau bis nach Houston mitgenommen hat…das liegt ungefähr “in the middle of nowhere“…mittlerweile waren es 7 Uhr und wir hatten noch nicht mal die Hälfte der Strecke zurückgelegt…haben dann erstmal aufgegeben und uns auf nem nahe gelegenen Campingplatz einquartiert um die Nacht dort zu verbringen…
Am nächsten morgen gings dann weiter nach Willow…wieder nur ein paar Meilen…war wohl einfach ne schlechte Woche zum trampen…von Willow sind wir dann wieder ein paar Meilen von nem Typen und seiner Tochter bis zum „Denali State Park Viewpoint South“ mit genommen worden…Da der Himmel wolkenlos war, haben wir nen einmaligen Blick auf Mt McKinley bekommen…haben dann ein paar Bilder gemacht und sind zurück zum Highway gegangen…und dann mussten wir über 2 Stunden warten…weiß auch nicht wo alle Autos auf einmal hin waren…die Stimmung war jedenfalls im Eimer…naja…wenigstens haben wir nen Schwarzbären gesehen, der völlig unbeeindruckt den Highway überquert hat…Irgendwann hat uns dann jemand für ein paar Meilen bis zu nem Campingplatz mitgenommen…dort haben wir noch mal über ne Stunde gewartet und uns die Zeit mit Frisbee spielen vertrieben…und als wir schon dachten wir müssten eine weitere Nacht außerhalb des Parks verbringen, wurden wir von Alice aufgegabelt, die zufällig aufm Weg in den Denali war…nochmal Glück gehabt...
Waren also nach fast 2 Tagen (für grad mal 220 Meilen) im Denali National Park angekommen…alleine wegen diesem Park bin ich eigentlich nach Alaska gekommen…
Haben dann zum Glück noch nen Campingplatz auf dem Hauptcampingplatz bekommen und konnten unser Zelt dort aufschlagen…Den Abend haben wir dann damit verbracht unsere Rucksäcke ein wenig zu erleichtern, indem wir noch ein paar Sachen in Schließfächern deponiert haben…
Am nächsten morgen gings dann zum „Wilderness Access Center“ um uns unsere Zugangsberechtigung für den Park zu holen…Wir mussten alle Lebensmittel in Sicherheitsbehältern verstauen, die es Bären unmöglich machen unser Essen zu klauen, und uns ein Video übers verhalten im Park ansehen…und dann gings auch schon los…
Sind mim Shuttlebus zu unserer Zone gefahren worden, die man im Center aussuchen konnte…leider hatten wir eine der schlechtesten erwischt…sehr unzugänglich und eigentlich nur durch ein Flussbett zu erschließen…haben dann versucht den Fluß zu überqueren…und da Joel die Stelle aussuchen wollte, wo wir rüber gehen, ist er auch als erster rüber…und gleich mal mit Sack und Pack reingefallen…die Temperatur des Wassers lag bei knapp über 0°C und die Temperatur außerhalb war auch nicht allzu viel über 10 °C was sie Sache nicht grad angenehmer gemacht hat…zum Glück hatten wir noch Sachen zum wechseln dabei…Haben dann versucht, das Gebiet aufm Landweg zu erkunden, was sich allerdings auch nicht als viel einfacher heraus stellte…sehr sumpfig und die Vegetation bestand vorwiegend aus hüft-hohen Büschen…da wir gegen 20 Uhr immer noch keinen gescheiten Platz für unsere Zelt gefunden hatten, haben wir uns entschlossen wieder zurück zum alten Campingplatz zu fahren…außerdem hatte Joels Rucksack bei dem Sturz ins Wasser was abbekommen, sodass sein Hüftgurt immer wieder aufging…und bei knapp 15 Kg is das dann alles nicht mehr so einfach…
Haben also eine weitere Nacht aufm Campingplatz verbracht…
Am nächsten Morgen wars dann nicht möglich, den Rucksack zu reparieren…deshalb haben wir uns entschieden, auf Campingplätze im Park auszuweichen und nur Tageswanderungen zu unternehmen…und das war am Ende das Beste was uns passieren konnte…Bevor uns das Shuttle abgeholt hat, haben wir noch ein bisschen die Umgebung rund um den Eingangsbereich erkundet…dort sind einige schöne Wanderwege angelegt worden…der Rest des Parks ist ohne Trails auf eigene Faust zu durchwandern…
Sind also Mittags zu unserem ersten Campingplatz im Park gefahren worden…haben schnell das Zelt aufgebaut, unsere Kameras geschnappt und schon gings los…Sind einem Flusslauf in südlicher Richtung gefolgt und durch wunderschöne Landschaften gewandert…unvergesslich…und zu guter letzt haben wir auch noch ein Karibu gesehen…grad mal 20 Meter von uns entfernt…zurück am Zeltplatz bekamen wir dann auch noch sehr seltenen Besuch von einem Luchs…leider wars zu dunkel um ihn ordentlich zu fotografieren…endlich wars so wie wir uns das vorgestellt hatten…dieser Tag war einer der Besten in den letzten 3 Monaten…ja…schon 3 Monate seitdem ich Deutschland das letzte mal gesehen hab…und die Zeit vergeht viel zu schnell…Wahnsinn…
Freitag wollten wir dann eigentlich am Morgen einen weiteren Hike starten…doch leider sind wir nicht sehr weit gekommen…nach knapp ner Stunde gings ans überqueren eines Bachs…ich bin ja schon nicht der sportlichste…aber ich habs geschafft drüber zu springen…aber Joel hats glaub ich nicht mim Wasser…ist bei der Landung ausgerutscht und hat sich das Bein und seine Hose an nem Ast aufgeschlitzt…somit war die Tour erstmal abgesagt…Nachdem er sein Bein am Campingplatz versorgt hatte, sind wir mim Bus weiter zu unserem neuen Campingplatz gefahren…Joel war dann allerdings die Lust auf ne weitere Wanderung vergangen…somit bin ich alleine für ein paar Stunden losgezogen und kam wieder in den Genuss von unglaublichen Ausblicken…
Zurück am Zeltplatz haben wir dann unsere letzte Malzeit im Denali genossen…Knorr Fertiggerichte…mmhhhh…lecker…
Die Tage im Denali waren zwar nicht immer ganz einfach, aber sie werden unvergesslich bleiben…wir hatten super viel Spaß und haben bis auf Wölfe alle Tiere im park gesehen…Elche, Karibus, Füchse, Adler und natürlich Grizzly Bären…die waren allerdings immer ziemlich weit weg…
Samstagmorgen gings dann gemütlich ans aufräumen und ans zusammenpacken…gegen Mittag sind wir dann zurück zum Haupteingang…nach ein bissen Wäsche waschen und ner dusche gings dann zurück zum Highway um nen Ride nach Fairbanks zu bekommen…und den bekamen wir auch…ein Ehepaar hat uns mitgenommen…da kein Platz mehr in der Kabine frei war, mussten wir mit der Ladefläche vorlieb nehmen…und es war der geilste Ride ever…super witzig…und von der Landschaft bekommt man auch mehr mit…
In Fairbanks haben wir dann in nem Hostel eingecheckt…geschlafen wurde in so genannten Cabins…zwar in Betten, aber im Schlafsack…des einzig schlechte an diesem Hostel war, dass es nich grad zentral lag…und man musste die Duschen zahlen…50 Cent die Minute…ziemlich teuer…
Sonntag sind wir dann mim Rad nach Downtown Fairbanks gefahren…(es fährt kein Bus am Wochenende in Fairbanks…was uns eigentlich schon alles über die Stadt hätte wissen lassen müssen)...unser erster Halt war der „Pioneer Park“…eine Art Vergnügungspark…allerdings mit uns als einigste Besucher…naja nicht ganz…aber mehr als 20 Leute waren da nich…und in Downtown wurde es auch nicht besser…man ist diese Stadt tot…echt langweilig…kaum Geschäfte, kaum Bars, kaum Restaurants…nach knapp ner Stunde hatten wir genug und sind wieder zurück zum Park um ne Runde Minigolf zu spielen…Zeittotschlagen in Fairbanks…
Zurück im Hostel gabs dann ne weitere Partie Frisbee, die bis knapp 10 Uhr am Abend gedauert hat…haben wir den Tag also doch rum bekommen…Zum Abschluss dieser 2 Tage in kann bleibt mir eigentlich nur eins zu sagen…Fairbanks sucks…
Heute wollten wir eigentlich mim Bus zurück nach Anchorage fahren…aber da fliegen billiger war haben wir anstatt 8 Stunden nur knapp 45 Minuten gebraucht…und komfortabler wars auch…
Und nun sitz ich hier seit geraumer Zeit und versuche alle Eindrücke in die richtige Reihenfolge zu bringen und meine Bilder ins Internet zu stellen…die Verbindung ist noch unzuverlässiger als die Deutsche Bahn…ich flipp gleich aus…
Ihr hört von mir…
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2 Kommentare:
hi thomas!
hört sich ja echt geil an was ihr da erlebt habt!
wegen den bildern im studiVZ kann ich dir empfehlen mal den firefox zu benutzen, bei mir gehts damit.
gruß aus vancouver!
Tino
Hallo Lülli, geile Bilder, kannst Du mir noch einen kleinen Bären oder einen Luchs mitbringen, das wäre nett!!!!!
Grüsse aus der ARG
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